Skip to Content
Kultur, Geschichte15 Oktober, 2024

Burgen aus der zweiten Reihe: Viel Aura, wenig Andrang

Irland ist überreich an historischen Bauten – und auch abseits der touristischen Hauptpfade gibt es viele Hingucker.

Frankfurt am Main, 15.10.2024 - Top-Sehenswürdigkeiten – und das gilt generell – haben die Crux, dass sie zwar ganz schön sind, aber mitunter auch ganz schön voll. Zu viele Besucher machen einem da mitunter nicht nur das Foto kaputt, sondern das Erlebnis gleich mit. Wie also damit umgehen? Entweder mit den Massen klar oder zu den Randzeiten kommen – besonders früh am Tag, besonders spät oder in der weniger frequentierten Nebensaison. Man kann freilich auch eine andere Strategie verfolgen: ähnliche Stätten aufsuchen, die zwar vielleicht nicht ganz so fulminant sind wie die „Premium-Attraktionen“, aber immer noch viel Strahlkraft haben, und das bei deutlich weniger Andrang. Diese Kombination sorgt jedenfalls für ein meist authentischeres und intensiveres Besuchserlebnis. Besonders fotogen und beeindruckend sind historische Stätten wie Burgen und Schlösser: Und hier kann Irland punkten, gibt es inselweit doch rund 3.000 (ehemalige) Festungen, Burgen, Schlösser und Klöster und damit mehr als genug Optionen, geschichtliche Orte zu entdecken. Selbst wenn ein Gutteil der Anlagen als klein und/oder ruinös eingestuft werden muss – was freilich für besonders spannende Fotomotive sorgen kann – bleiben genug sehenswerte Adressen übrig. Wir haben da ein paar Vorschläge …

 

Grianán von Aileach, County Donegal

Vor etwa 1.400 Jahren erbaut, galt die auf dem Greenan Hill in Donegal befindliche Festung Grianán von Aileach über viele Jahrhunderte als die mächtigste in ganz Ulster, wie früher die Nordprovinz der Insel hieß. Das historische kulturelle Zentrum war in der Zeit der frühirischen Herrscher gar der Sitz der Könige von Aileach und vermutlich auch deshalb ein Ort, der häufig in der irischen Mythologie und Folklore Erwähnung fand. Heutzutage sind nur noch Teile der inneren Mauern von der bedeutsamen Anlage übrig, doch selbst die bis zu fünf Meter hohen Ruinen des kreisrunden Steinforts machen noch Eindruck – allein schon wegen der erhabenen Lage auf dem Hügel und der grandiosen Aussicht.

Boyle Abbey, County Roscommon

Über Jahrhunderte wurde Irland von den Zisterziensermönchen geprägt – und das lag nicht nur an ihrer Glaubensstärke, sondern auch an der starken, mitunter herausragenden Architektur ihrer Klöster. Noch heute zählen deren Überreste zu den schönsten kirchlichen Ruinen auf der irischen Insel. Ein gelungenes Beispiel stellt Boyle Abbey etwas außerhalb des gleichnamigen Städtchens dar. Trotz teils großer Schäden übt die im frühen 13. Jahrhundert entstandene Anlage immer noch eine starke Faszination aus, was auch daran liegt, dass hier nie viel Andrang herrscht. Zu den Highlights der Klosterruine zählen die beeindruckenden Kreuzgänge und etliche, gut erhaltene Steinschnitzereien.

Quin Abbey, County Clare

Das unweit der Shannon-Mündung gelegene Quin-Kloster geht nicht auf die Zisterzienser, sondern auf die Franziskaner zurück. Es ist eine der am besten erhaltenen Abteien ihrer Art in Irland – und dennoch nicht überlaufen. Verglichen mit Muckross Abbey bei Killarney kommen hierher deutlich weniger Besucher, die aber ein ähnlich interessantes Setting vorfinden. Das liegt neben dem gut erhaltenen Säulengang und den verwinkelten, wenn auch dachlosen Innenräumen auch an der interessanten Geschichte, die bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht – und an interessanten Geschichten. Dazu gehört etwa die vom Gold, das Mönche der Quin Abbey im nahegelegenen Fluss versteckten. Gefunden wurde es bis heute jedoch nicht.

Fore Abbey, County Westmeath

Neben Zisterziensern und Franziskanern waren auch die Benediktiner in Irland aktiv. Die größten Überreste einer ihrer Abteien befinden sich beim Dorf Fore. Dabei fügen sich die Ruinen des im 7. Jahrhundert in einem Moor erbauten Klosters hübsch in die liebliche Tallandschaft ein, doch Fore Abbey ist mehr noch für seine sieben Wunder bekannt. Dazu gehört Wasser, das bergauf fließt, ein Baum, dessen Holz nicht brennt, und die Tatsache, dass das Kloster nicht im Moor versunken ist. Manche halten Fore Abbey gar für den „wundersamsten Ort der Insel“. Da wundert es fast, dass so wenig los ist…

Enniskillen Castle, County Fermanagh

Enniskillen ist die gemütliche Hauptstadt des mit seiner Seenlandschaft ohnehin sehr gemütlichen Countys Fermanagh, der kleinsten Grafschaft Nordirlands. Das Wahrzeichen des 14.000-Einwohner-Städtchens ist die am Fluss Erne gelegene, rund 600 Jahre alte Burg. Die beschert mit ihren hohen Mauern und Türmen Hausbootfahrern, die vom Upper oder Lower Lough Erne kommen, einen tollen Empfang. Das gilt auch für alle, die sich von Land aus nähern. So oder so sollte man noch ein paar Schritte weitergehen, nämlich hinein. Enniskillen Castle hat es nämlich in sich, genau genommen gleich mehrere Museen, welche die Geschichte der Region von der Prähistorie bis zur Neuzeit zeigen. Dazu gehören durchaus auch nicht so gemütliche Themen wie Militär und Krieg, indem Uniformen, Regimentsinsignien, Waffen und andere militärische Erinnerungsstücke ausgestellt werden.

 

Audley‘s Castle, County Down

Viele (nord-)irische Ruinen, Klöster und Burgen werden nicht nur von interessierten Besuchern entdeckt, sondern auch von Filmemachern. So diente das im Osten Irlands befindliche Trim Castle als Drehort des Schotten-Epos „Braveheart“ und die Klosterreste auf der umtosten Insel Skellig Michael spielten bei „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ eine beachtliche Rolle. Durch solche Auftritte steigen ehemals eher unbekannten Orte zu wahren Pilgerzielen der Fans auf. Ein Schicksal, das auch etlichen Burgen in Nordirland widerfuhr, wenn sie als Kulisse dienten für „Game of Thrones“, der wohl erfolgreichsten Fernsehserie der Geschichte. Dunluce Castle an der Causeway Coast ist so ein Beispiel. Eine der weniger besuchten GoT-Filmlocations stellt das dreistöckige Turmhaus Audley’s Castle oberhalb des Strangford Lough dar, ein typisches Beispiel für irische Häuser des Adels aus dem 14. bis 15. Jahrhundert. Und ein typisches Beispiel für ein weiteres erstklassiges Ziel aus der vermeintlich zweiten Reihe…

6.000 ZeichenWenn Sie mehr über Irland erfahren möchten, hören Sie doch einfach mal rein in die Podcasts von Tourism Ireland

 

 

Schlagwörter: Burg | Schloss | Ruine | Kloster | Kultur | Geschichte | Grianán von Aileach | Enniskillen | Boyle | Game of Thrones | Quin Abbey | Fore Abbey | Audley’s Castle| Irland | Nordirland

 

(15.10.2024-ch)

Die Irland Information Tourism Ireland ist die touristische Marketing-Organisation der Insel Irland: www.ireland.com / Broschürenbestellung
Pressekontakt: presse@tourismireland.com, https://media.ireland.com


Presseinformationen

Opens in new window 05 hidden castle ZIP | 61,09MB